Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 21.04.2021

„Ich bin die Auferstehung und das Leben.“

An Ostern feiern wir das Fest der Auferstehung Christi aber auch unsere Hoffnung, dass wir einst auferstehen werden. Doch was ist mit dem Wörtchen „einst“ gemeint? Da gibt es die Vorstellung, dass alle Toten im Grabe ruhen bis zum Jüngsten Tag – der Tag, an dem diese Welt vergehen wird. Dann – so heißt es – werden die Toten aus ihren Gräbern gerufen werden und zum jüngsten Gericht kommen, von wo aus die einen in den Himmel, die anderen in die Hölle kommen. Dies ist auch immer wieder großartig in der Kunst dargestellt worden. Wenn Sie einmal nach Orvieto in Italien kommen sollten, können Sie das auf den Wandfresken im Dom wunderbar betrachten.
Doch was bedeutet der jüngste Tag? Ist nicht dann, wenn wir sterben, für uns der jüngste Tag? Durch den Tod treten wir aus der Zeit heraus ein in die Ewigkeit Gottes, also in sein endgültiges Reich.

So beschreibt es auch die bekannte Perikope aus dem Johannesevangelium:

Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.
Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag.

Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?
Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. (Joh 11,20 – 27)

Wenn also unsere Toten bereits auferstanden sind, dann leben sie bereits bei Gott. Sie können für uns bei ihm eintreten und Fürbitte halten, genauso wie wir für sie. Wir bleiben also über den Tod hinaus miteinander verbunden! Das ist die wunderbare Botschaft des Osterfestes!