Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 20.01.2021

Einander Segen sein

Eine meiner Lieblingsopern ist die Märchenoper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck und mein absolutes Lieblingslied darin ist der Abendsegen:

Abends will ich schlafen gehen,
vierzehn Englein um mich stehn:
zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füßen,
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zweie, die mich decken,
zweie, die mich wecken,
zweie, die mich weisen
zu Himmels Paradeisen.

(Bielefelder Kinderchor – Abendsegen 1986 – YouTube)

Dieses Bild, dass 14 Engel um uns stehen, die uns beschützen, die uns wärmen, die für unser Heil da sind und die für uns eintreten, für uns sorgen, ist sehr schön und beruhigend. Nun werden Sie vielleicht denken: „Nun ja, aber das ist ein Märchen. Diese 14 Engel gibt es in Wirklichkeit nicht.“ Da haben Sie Recht: Es sind nicht 14 Engel, die genau das für uns tun. Es sind allein in NRW 47.000 Polizeibeamte, ähnlich viele Feuerwehrleute, Rettungsdienstler, unzählige Ärzte und Pflegekräfte – und unzählige andere Engel in allen möglichen Berufen, die diese Aufgaben übernehmen! Übrigens auch in den Kirchen und in kirchlichen Einrichtungen. Nun werden Sie denken: „Aber das sind doch keine Engel, sondern Menschen, die ihren Job machen.“ Was aber sind Engel? Engel sind Angelloi, zu Deutsch Boten Gottes. Sind diese Menschen, von denen viele ehrenamtlich arbeiten und / oder weit über das Normale hinaus, nicht Boten der Liebe Gottes, wenn sie uns ihren Schutz und ihre Fürsorge, ihre Zeit und ihre Zuwendung schenken? Sind sie dann keine Engel für uns? – Für mich sind sie es mit all den menschlichen Schwächen, die sie natürlich auch haben – und haben dürfen. Und ich bin von ganzem Herzen dankbar für diese Engel!