Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 16.06.2021

Vertrau mir! – Ich bin da.

Heute möchte ich mal wieder einen Impuls für Euch schreiben, liebe Erstkommunionkinder. Ich weiß nicht, wie es Euch gegangen ist, aber als ich klein war, hatte ich fast jede Nacht furchtbare Albträume: Jede Nacht kamen furchtbare Meeresungeheuer, feuerspeiende Drachen, um mich zu fressen. Oder ich wurde ein Opfer von Piraten, die mich ertränkten, oder zerstückeln wollten. Es war echt schlimm! Jedes Mal wachte ich schreiend und schweißgebadet auf und war allein im dunklen Zimmer. Dann rief ich nach meinen Eltern. Diese kamen auch immer sehr schnell und beruhigten mich mit dem Satz: „Ich bin ja bei Dir.“ Die Ärmsten haben da echt einen Streifen mitgemacht. Erst eine ganze Weile später stellte sich heraus, dass ich einfach unter Dunkelangst litt (und bis heute leide).

Irgendwann reichte es mir jedoch: Ich wusste ja, dass ich nicht allein war, weil meine Eltern ja auf den kleinsten Ruf kamen. Auch hatte ich gehört, dass Gott immer bei mir ist. Also war ich nicht allein. Das gab mir Mut! Wenn von nun an nachts die Albträume kamen und Gespenster, Meeresungeheuer und Drachen kamen, um mich zu verschlingen, dann brüllte ich sie in meinen Träumen an und drohte ihnen mit Mama, Papa und Gott. Da geschah etwas ungeheuer Lustiges: diese Riesenmonster wurden plötzlich richtig winzig klein, so als ob man einem Riesenluftballon die Luft rauslässt. Sie kamen nie wieder! Ebenso die Piraten, die Räuber und sonstigen fiesen Typen meiner Träume, weil ich in der Gesellschaft meiner Eltern und Gottes so stark war, dass sie immer verloren.

Später, als ich längst erwachsen geworden war, bekam ich noch häufig genug Angst. Aber auch da erinnerte ich mich an die Zusage Gottes, die er uns allen in der Taufe gegeben hat: „Du bist mein geliebtes Kind. An Dir habe ich Gefallen gefunden. Ich werde immer bei Dir sein und Dich immer lieben. Wenn Du willst, helfe ich Dir und wir beide werden niemals untergehen.“