Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 08.11.2020

In mir wohnen

Egal, wo ich heute wohne – ob im Altbau oder Neubau, in einer kleine Wohnung oder einem riesigen Haus, richtige ich mir die Wohnung gemütlich nach meinem Geschmack ein und fühle mich dort wohl.

Ähnlich ist es auch mit dem Körper, er bietet uns einen Raum, in dem ich wohnen kann. Wie auch in einer Wohnung geht es darum sich auch im eigenen Körper einzurichten und sich zu Hause zu fühlen. Es geht nicht darum den eigenen Körper gesund und fit zu halten, sondern nach innen zu treten um sich selbst und Gott zu begegnen. Der Körper ist, wie es in der Bibel heißt, Gabe und Tempel Gottes. In meinen letzten Exerzitien ist mir das Herzensgebet begegnet. Das Herzensgebet haben schon damals die Wüstenvätern in den ersten Jahrhunderten n.Chr. entwickelt und es war eine Möglichkeit, immerwährend zu beten, also sich auf Gott zu konzentrieren, mit ihm Zeit zu verbringen. Eine der ältesten und weit verbreiteten Gebete war: “Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner.”

Das Herzensgebet kann zu einem wichtigen Teil des Alltags werden. Die Verbindung von einem für mich wichtigen Wort oder Satz wird mit dem Ein- und Ausatmen verbunden und es bringt mich zur Ruhe und mich mehr zur eigenen Mitte. Wichtig ist die Wahl des Wortes, das hilft, das was blockiert allmählich loszulassen, um Gott mehr und mehr Raum im Leben zu geben.

Ein Beispielsatz könnte sein: Beim Einatmen „Du in mir“ und beim Ausatmen „Ich in dir“ zu sprechen. Nach dem Ausatmen folgt eine kurze Pause und danach beginnt man erneut. Es dauert eine Zeit bis man einen Rhythmus hat. Probiere es aus!

So ist das Herzensgebet sowohl für den Körper wir für die Seele wirksam. Für mich hat das Herzensgebet eine heilende Wirkung und verstärkt mein Gefühl der Nähe zu Gott, der in mir wohnt.

Wie kann ich in mir wohnen und mir und Gott begegnen?