Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 03.02.2021

Wo Schatten ist, ist auch Licht.

Vielleicht geht es Ihnen / Euch ja ähnlich wie mir: Ich finde, dass die Tiere im Winter Winterschlaf halten, ist eine segensreiche Einrichtung und ich frage mich, warum wir Menschen das nicht können. Das würde aber bedeuten, dass wir die Hälfte unseres Lebens verschlafen und z.B. wundervolle Winterlandschaften nicht sehen würden. Aber vielleicht halten Sie / haltet Ihr mir jetzt entgegen: Vom weißen Winter sehen wir eh so gut wie nichts, es ist eh alles nur grau in grau und dunkel. Und dennoch: Auch das Dunkel ist wichtig!

Was fällt Ihnen / Euch an den beiden Bildern auf? Es ist das gleiche Motiv, ungefähr vom gleichen Platz aus fotografiert. Und doch ist das eine Bild langweilig, farblos, während das andere richtig wirkt. Dabei ist der Unterschied zwischen den beiden Bildern exakt der Schatten, die teilweise Dunkelheit. Ohne diesen Schatten würde das rechte Bild genauso langweilig wirken wie das linke. Schatten finde ich aber nur da,
wo auch Licht ist, denn erst das Licht lässt Schatten entstehen. Jeder Portraitphotograph weiß das: Wenn er einen Menschen portraitiert, dann muss er mit Licht und Schatten arbeiten. Die richtige Beleuchtung ist das A und O bei den Bildern – übrigens genauso auch in der Malerei. Stellen Sie sich mal Rembrandt, El Greco oder selbst Spitzweg ohne Schatten vor! Niemand hätte den Bildern je Beachtung geschenkt.

Deshalb: Wenn wir zur Zeit nur Schatten sehen, suchen wir nach dem Licht! Es muss auch da sein.