Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 01.10.2021

Jede Minute verliebt sich Gott in einen Menschen

Wahrscheinlich kennen Sie alle die berühmte Reklame einer Partnervermittlung im Internet: „Ich parshipe jetzt. Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Parship.“ Immer mehr Menschen lernen über diese und ähnlich konzipierte Plattformen ihren Partner fürs Leben kennen. Während sich die Partner fürs Leben in früheren Zeiten auf Schützenfesten, Landjugendfeten oder auf anderen Hochzeiten kennenlernten, so ist heute eine große Gelegenheit, andere Menschen kennen und lieben zu lernen, das Internet – und das ist gut so.

Aber wenn wir das Internet nutzen, so stellt sich die Frage, ob Gott das nicht genauso nutzen könnte. Gott hat zu allen Zeiten die Hilfe von Menschen in Anspruch genommen, um anderen Menschen nahe zu kommen, ihnen beizustehen, ihnen zu helfen, sie zu trösten, sie mit seiner Liebe zu umgeben. Wenn er dies auch heute noch tut – und dessen bin ich mir ganz sicher -, warum sollten diese Menschen dafür nicht auch das Internet nutzen. Während der ganzen Corona – Zeit ist dies geschehen. Bewusst wurde mir dies wieder einmal, als wir neulich eine der Erstkommunionfeiern gefeiert haben bei wunderschönem Wetter draußen vor der Kirche: ein großer Teil der Vorbereitung war über das Internet gelaufen – zum Glück, denn sonst wäre das angesichts der dauernden Lockdowns schief gegangen.

Aber gerade diese Erstkommunionfeier hat gezeigt: Es geht nicht alles übers Internet. Gerade Gemeinschaft, Freundschaft und Liebe kann ich nur leib-haftig erfahren. Dafür muss ich den Nächsten sehen, hören und fühlen. In der Liebe zwischen zwei Partnern ist das genauso: Würden sie im Internet verharren, würde allenfalls so eine Art Brieffreundschaft daraus. Soll daraus wirklich eine Liebesbeziehung werden, braucht es die Begegnung von Angesicht zu Angesicht. Genauso ist es mit unserer Gottesbeziehung: Wir brauchen die Begegnung mit ihm in den Sakramenten und in der Gemeinschaft mit anderen.