Sommersammlung der Caritas u. Diakonie
„Du für den Nächsten“ ist das Motto der gemeinsamen Sammlung von Diakonie und Caritas in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr. Es erfährt in diesen Monaten eine besondere Aktualität.
Wir erleben in der Corona-Pandemie ein hohes Maß an Kreativität, Engagement und vor allem auch Solidarität. Die werden wir weiterhin brauchen, denn für viele Familien und Alleinlebende hat sich das Einkommen verringert oder ist ganz entfallen.
Die Ehrenamtlichen der Caritas und der Diakonie in den Kirchengemeinden kennen die Menschen vor Ort und sehen ihre Not. Wir können unbürokratisch helfen und oft reicht schon eine kleine Unterstützung. Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie dieses Engagement mit einer Spende unterstützen würden.
Üblicherweise kommen wir an die Tür und bitten persönlich um Ihre Hilfe. Darauf müssen wir in diesem Jahr verzichten. Stattdessen bitten wir Sie um eine Spende auf das Konto unserer Pfarrcaritas St. Ludger DE37 4016 5366 0102 3183 01 oder der Pfarrcaritas St. Stephanus DE78 4016 5366 0012 5073 00. Wenn Sie eine Spendenbescheinigung benötigen, notieren Sie dieses bitte auf Ihrer Überweisung mit Angabe Ihrer Adresse.
Kirche für Kinder zu Hause
Liebe Familien, da momentan nicht wie gewohnt jeden ersten Sonntag im Monat „Kirche für Kinder“ stattfinden kann, möchten wir Ihnen gern eine Alternative anbieten.
Für die Ferienzeit haben wir daher eine Tasche mit vielen Ideen, Aufgaben und Materialien erstellt, damit Sie zu Hause im Familienkreis Kindergottesdienst feiern können. Die Tasche können Sie sich am Sonntag, 21 Juni in der Pfarrbücherei von 10.00 – 11.30 Uhr oder in der Ludgerikirche von 14.30 – 16.00 Uhr abholen.
Wenn Sie keine Möglichkeit haben, die Tasche abzuholen oder sie schon vergriffen sein sollte, können Sie die Materialien alternativ auf der Homepage der Gemeinde downloaden. Oder Sie schreiben uns eine E-Mail an Kirche-fuer-kinder@web.de. Wir freuen uns auf zahlreiche Abholer.
Das Kirche-für-Kinder-Team.
Ferienfreizeiten u. Stadtranderholung
Da alle Ferienmaßnahmen in diesem Jahr coronabedingt ausfallen müssen, haben die Leitungen beschlossen, allen in diesem Jahr angemeldeten Teilnehmern einen Platz für 2021 zu garantieren.
DPSG erstellt eine Lilie als Zeichen der Solidarität und Zuversicht
Am Pfingstwochenende haben die Pfadfinder als Zeichen der Verbundenheit eine Pfadfinderlilie aus Handabdrücken erstellt. Sie ist ein Zeichen der Verbundenheit trotz der Distanz in der wir gerade Leben und ein Zeichen der Zuversicht, dass alles wieder gut wird.
Das große Banner mit der Lilie wird als Hoffnungszeichen am Kirchturm in St. Josef in den nächsten Wochen hängen.
Erstkommunion
In der Pfarrei St. Ludger konnte Ende Mai nun die inhaltliche Vorbereitung auf die Erstkommunion abgeschlossen werden.
Daher werden an den Wochenenden im Juni und an den ersten beiden Wochenenden im September an verschiedenen Terminen Erstkommunionfeiern stattfinden.
Wir freuen uns von der Pfarrei, dass dieses Jahr 58 Kinder zur Erstkommunion gehen. Die Erstkommunionfeiern finden im engsten Familienkreis statt.
Wir wünschen den Erstkommunionkindern einen schönen Festtag und dass sie Jesus als einen Freund erfahren, der sie im Leben immer begleitet und auf den sie immer vertrauen können!
Wir möchten Sie als Gemeinde bitten, die Kinder und ihre Familien im Gebet zu begleiten.
Hausliturgie zum Wochenende
Viele, die zur Risikogruppe gehören, sind weiter zu Hause. Viele weitere haben sich entschlossen, auch noch zu warten mit dem Gottesdienstbesuch. Wir können Ihre Entscheidung gut verstehen.
Sie sind herzlich eingeladen am Wochenende in ihren Haushalten gemeinsam mit uns eine Hausliturgie zu feiern. Wie wäre es sonntags um 11.00 Uhr?
Die Hausliturgie stellen wir Ihnen rechtzeitig auf der Homepage www.stlugder-selm.de bereit.
Bitte helfen Sie bei der Verbreitung der Hausliturgie an gerade die, die kein Internet haben. Vielleicht können die Familie oder Nachbarn die Hausliturgie ausdrucken. Wenn Sie sich im Büro Ludger (Tel. 1353) melden, senden wir Ihnen einen Ausdruck der Hausliturgie auch zu.
Auch bieten wir auf unserem YouTube Kanal St. Ludger Selm (unter www.youtube.com) für Sie eine Eucharistiefeier am Mittwoch und am Sonntag an, die Sie im Internet anschauen können.
Gottesdienste mit Gemeindebeteiligung
Wir feiern an den Wochenenden nun Eucharistie.
Die typischen Zeiten sind dafür im Moment:
samstags, 17.00 Uhr St. Ludger 18.30 Uhr Kapelle St. Josef
sonntags 10.00 Uhr St. Ludger 11.00 Uhr St. Stephanus.
Achten Sie bitte aber auch immer wieder auf die Veröffentlichungen auf unserer Homepage www.stluger-selm.de .
Dokumentation Ihrer Kontaktdaten
Zu Ihrem Schutz und einer möglichst schnellen Nachverfolgbarkeit möglicher Infektionsketten mit dem neuartigen Covid-19-Virus („Corona“) sind wir verpflichtet, Ihre Anwesenheit gemäß § 2a Absatz 1 CoronaSchVO zu dokumentieren.
Ihre Kontaktdaten (vollständiger Name, Adresse, Telefonnummer u. Unterschrift) werden bei uns für 4 Wochen hinterlegt und dann vernichtet.
Einzelne Bänke sind gesperrt – Neu ist in den Kirchen St. Ludger und St. Stephanus die Sperrung der Bänke, die frei gelassen werden. Das hat seinen Grund darin, dass so die Desinfektion der genutzten Bänke/Plätze einfacher ist. Denn alle Flächen, die berührt worden sind, sind zu reinigen. Durch die Sperrung der Bänke, können wir so große Bereiche klar ausschließen von der Desinfektion. Danke schon jetzt für Ihr Verständnis.
Für die Gottesdienste ist uns sehr wichtig, das Ansteckungsrisiko möglichst klein zu halten:
Daher empfehlen wir weiterhin allen Menschen, die zu einer Corona-Risikogruppe gehören, aus Gründen des Selbstschutzes auf den Gottesdienstbesuch zu verzichten. Wir stellen Ihnen weiter YouTube-Gottesdienste und Hausliturgien auf unserer Homepage www.stludger-selm.de zur Verfügung.
In und vor den Kirchen bitten wir:
-um einen Mindestabstand von mindestens 1,5 m.
-nach Betreten der Kirche, sich die Hände zu desinfizieren.
-um das Tragen einer Mund-Nase-Maske – zumindest so lange, wie Sie sich vor und in der Kirche umherbewegen.
Während der Feier miteinander ist Ihnen freigestellt, die Maske weiter zu tragen oder abzulegen.
Zum Verlassen der Kirche setzen Sie die Maske bitte wieder auf.
Begrenzte Sitzplatzzahl – Aufgrund der Abstandsregeln gibt es nur in jeder dritten Kirchenbank Sitzplätze. Folglich reduziert sich die Sitzplatzanzahl in St. Ludger auf etwa 70, in St. Josef auf etwa 30 und in St. Stephanus auf etwa 50 mögliche Gottesdienstteilnehmer. Paare und Familien dürfen natürlich beieinander sitzen. Wenn alle möglichen Sitzplätze belegt sind, kann kein weiterer Einlass gewährt werden. Dafür bitten wir um Ihr Verständnis. Zugleich bitten wir auch dringend darum, vor der Kirche den Sicherheitsabstand zu wahren.
Die Kirche wird 20 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes für Gottesdienstbesucher geöffnet.
Zugang zu den Kirchen – Es wird jeweils nur einen Zugang zu den Kirchen geben. Dieser ist an der Ludgerikirche der behindertengerechte Eingang auf der Pfarrhausseite. Zugang zur Stephanuskirche gibt es nur über den Seiteneingang zum Parkplatz Weiherstraße. In die Kapelle St. Josef kommen Sie bitte durch die große Tür/Fenster zum Platz hin.
Ordner erinnern an die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln und sorgen für einen guten Ablauf beim Betreten der Kirche, während und nach der Feier.
Gotteslob – In der Kirche werden keine Gotteslobe liegen. Wir drucken Ihnen Liedzettel. Sie dürfen gerne aber auch Ihr eigenes Gotteslob mit in die Kirche bringen.
Weitere Anmerkungen:
Wir versuchen die Gottesdienste auf maximal 45 Minuten zu begrenzen.
Die Weihwasserbecken an den Kircheneingängen sind weiterhin leer. Wer sich Weihwasser zum Segnen mit nach Hause nehmen möchte, der kann es sich gerne in einem mitgebrachten Fläschchen am Weihwasserbehälter in der Kirche abfüllen!
Kollektenkörbchen stehen an den Ausgängen, in die Sie beim Verlassen der Kirche Ihre Spende werfen dürfen.
Es gibt bis auf weiteres keinen Ministrantendienst.
Die Toilettenmöglichkeiten bleiben derzeit geschlossen.
Helfer für Ordnerdienst gesucht
Im Moment gibt es nur etwa 20 Ehrenamtliche, die beim Ordnungsdienst für die Ermöglichung von Gottesdiensten helfen. Der momentane Bedarf liegt derzeit bei 11 Helfern an jedem Wochenende (bei 4 Gottesdiensten). Wer sich also vorstellen kann, zu helfen, sei es auch nur einmal im Monat, ist herzlich willkommen. Ein Sitzplatz für die Gottesdienstfeier wäre Ihnen auf alle Fälle sicher 😊
Offene Kirchen an diesem Sonntag
An diesem und den kommenden Wochenenden wird nur die St. Ludger-Kirche von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet sein. Nutzen Sie die Möglichkeit für das Anzünden einer Kerze und ein stilles Gebet.
Öffnung der Büchereien
Bücherei St. Ludger: Dienstag, 23. Juli in der Zeit von 16.00 – 17.00 Uhr geöffnet.
Die nächste Ausleihe ist in den Sommerferien am Sonntag, 19. Juli von 10.00 bis 11.30 Uhr.
Bücherei St. Stephanus: Die Bücherei ist auch in den Ferien im 2-Wochen-Rhythmus geöffnet.
Die nächsten Ausleihtermine sind am 2. u. 5. Juli, 16. u. 19. Juli usw.
Öffnungszeiten: Donnerstag:14.30 – 17.00 Uhr u. Sonntag:10.00 – 12.30 Uhr
Weiterhin tägliches Glockenläuten um 19.30 Uhr
– eine Einladung zum gemeinsamen Gebet. Die Einschränkungen durch den Coronavirus begleiten uns weiter. Viele bleiben sinnvoller Weise weiterhin Zuhause und kommen nicht zu den nun möglichen öffentlichen Gottesdiensten. Darum laden wir weiter ein zum Zeichen der Verbundenheit, gemeinsam im Gebet versammelt zu sein. 19.30 Uhr läuten die Glocken unserer Kirchen, Entzünden Sie eine Kerze, halten wir inne und beten gemeinsam in unseren Häusern und Wohnungen: Sei es ein bewusster Moment der Stille, ein Vater Unser oder ein anderes Gebet.
Pfarrbüro St. Ludger ist für Sie erreichbar
Aufgrund der aktuellen Situation ist das Pfarrbüro St. Ludger telefonisch unter 02592/1353 zu folgenden Zeiten erreichen:
Montag 10.00 – 12.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr
Dienstag 10.00 – 12.00 Uhr
Mittwoch 10.00 – 12.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag 15.00 – 17.00 Uhr
Freitag 10.00 – 12.00 Uhr
Per mail: stludger-selm@bistum-muenster.de
In äußerst dringenden Angelegenheiten können Sie nach vorheriger telefonischer Terminabsprache das Büro St. Ludger besuchen.
Seelsorgliche Erreichbarkeit
Die Seelsorger der Pfarrei sind für Sie über die allgemein veröffentlichten Telefonnummern erreichbar.
Rufen Sie gerne an.
Telefonische Erreichbarkeit des Seelsorgeteams in St. Ludger
Pfarrer Claus Themann Telefon 24321
Pater Paulose Pottampuzha Telefon 9199106
Pfarrer Andreas Floringer Telefon 9181762
Pastoralreferentin Nicole Thien Telefon 978330 oder 0176 44419539
Pfarrer Johannes Gospos, Subsidiar Telefon 683444
Diakon Harald Schäfer Telefon 0152 31772517 (ab 19.00 Uhr)
Diakon Antonius Sandmann Telefon 1264
Pfarrer em. Manfred Sicker Telefon 983592
Für alle seelsorglichen Notfälle, wie Krankensalbung oder auch das Gebet am Bett eines Verstorbenen, wenn das Pfarrbüro nicht erreichbar ist, steht ein Seelsorger rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0170 6938604 zur Verfügung.
Gottesdienste
Die Plätze in unserer Pfarrei St. Ludger sind auf ca. 50 in der Stephanus-Kirche, ca. 30 in der Kapelle St. Josef und ca. 70 in der Ludgeri-Kirche begrenzt, daher gibt es für Sie weiterhin die Möglichkeit Gottesdienste, die im Fernsehen und Internet übertragen werden, mitzufeiern. Nehmen Sie davon Gebrauch, wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören.
Gottesdienste auf unserem YouTube Kanal St. Ludger Selm
Für diesen Sonntag stellen wir Ihnen eine Eucharistiefeier mit Pfarrer Themann bereit. Und am Mittwoch sehen Sie eine Eucharistiefeier mit Pfarrer Gospos.
Montag bis Samstag:
11.30 Uhr Eucharistiefeier aus der Marienbasilika Kevelaer.
Sie finden diese Übertragungen im Internet unter www.ewtn.de
18.00 Uhr Eucharistiefeier aus der Lamberti-Kirche Münster
Sie finden diese Übertragungen im Internet unter www.bistum-muenster.de
Messen am Sonntag:
Schauen Sie gerne auch Messen in Rundfunk und Fernsehen. Darüber hinaus im Internet:
11.45 Uhr Eucharistiefeier aus dem St.-Paulus-Dom Münster mit Bischof Felix Genn.
Sie finden diese Übertragungen im Internet unter www.bistum-muenster.de
samstags 18.30 Uhr Eucharistiefeier aus der Marienbasilika Kevelaer.
Sie finden diese Übertragungen im Internet unter www.ewtn.de
Gottesdienstangebote in unserer Pfarrei:
Samstag, 20. Juni
17.00 Uhr Eucharistiefeier in der Ludgerikirche mit Gebetsgedenken
18.30 Uhr Eucharistiefeier in der Josefskapelle mit Gebetsgedenken
Sonntag, 21. Juni
10.00 Uhr Eucharistiefeier in der Ludgerikirche mit Sechswochengedächtnis u.Gebetsgedenken
11.00 Uhr Eucharistiefeier in der Stephanuskirche mit Gebetsgedenken
Gedanken zum Sonntag
EVANGELIUM – Matthäus 10, 26-33
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Fürchtet euch nicht vor den Menschen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet im Licht, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet auf den Dächern!
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!
Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht!
Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.
Gedanken zum Evangelium:
Es sind Situationen der Anfeindung, Situationen des Wiederspruchs. Jesus im Evangelium spricht zu den Jüngern, die er mit seiner Botschaft aussenden will. Und auch diesen Text können wir hören auf dem Hintergrund der ersten Christen, die wegen ihrer neuen Glaubensbotschaft viel Wiederstand und Ablehnung erfuhren.
Jesus ermutigt sie mehrfach mit dem „Fürchtet euch nicht“ vor den Menschen. Habt keine Angst, mein Wort unser neues Glaubensverständnis zu verkünden. Habt keine Angst, denn ihr seid von Gott geliebt sprichwörtlich „mit Haut und Haar“. – Selbst die Haare auf dem Kopf sind gezählt, heißt es – was so viel meint wie: Gott nimmt dich an, weil er dich durch und durch kennt.
Zu dieser Situation gehört ein Gottesbild, das für Jesus im Hintergrund steht. Das Gottesbild des ersten Testaments, Gott ist Jahwe – er ist der „Ich bin da für dich“ – Diese Zusage ist nicht harmlos, diese Zusage ist für jeden Menschen gemeint und kann gerade darin für Wiederspruch sorgen.
Gott, der „Ich bin da für dich“ ist eben nicht allein der Gott des jüdischen Volkes, sondern ein Gott für einen jeden Menschen, andersgläubigen und selbst dem Feind und dem Sünder.
Und Jesus lebt dieses Gottesbild. Er wendet sich den Abgeschriebenen, den von der Gesellschaft und Glauben ausgestoßenen zu. Er geht zu auf die Aussätzigen, auf den Zöllner Zachäus, auf die Ehebrecherin. Für sie hatte das Judentum klare Wertungen: sie waren auf Abwegen und gehörten nicht mehr zu Gott. – Jesus geht nicht mit erhobenem, drohendem Zeigefinger auf sie zu, sondern mit den offenen Händen des barmherzigen Vaters. Und die Bibel berichtet, dass gerade dieses „offene auf den Sünder zugehen“ zur Veränderung führt.
Dies Gottesbild, der „Ich bin da für dich“ gilt auch heute und ist auch heute brisant, auch wenn es nicht so offen deutlich ist. „Gott ist da für dich“ in diesen Tagen, in denen Situationen des Rassismus deutlich vor Augen stehen. Gott ist auf Seiten der Opfer, er ist aber auch Gott für die Täter, die er liebt, damit sie zum guten echten Leben finden. Gott ist der „Ich bin da für dich“ in dem aufgedeckten Kindes-Mißbrauchskandal in Münster, dessen Reichweite größer wird.
Gott schließt die Täter, die sich vom moralisch guten Handeln abgewandt haben, nicht aus. Sein „ich bin da für dich“ gilt gerade ihnen als Ruf zu echtem Leben.
Ein Kapitel vorher lässt der Evangelist Matthäus Jesus sagen: „Ich bin gekommen, um Sünder in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, und nicht die Gerechten.“
In Situationen des Rassismus sind die Rollen sehr schnell klar …, leider aber auch sehr abschließend verteilt. Der Täter gehört bestraft, weggesperrt, ausgeschlossen. – Das ist im Grundsatz richtig, Taten wie diese brauchen das deutliche Signal, dass sie falsch sind.
Es bleibt aber Gottes Botschaft, dass er für jeden Menschen wirkliches Leben will. Dass jeder Mensch ein von Gott geliebter Mensch ist. Gott verschließt dem Sünder nicht die Tür. Im Gegenteil wünscht er sich gerade für ihn Wege der Heilung, Wege der Umkehr und zu gutem Leben.
Es liegt mit an uns, ob auch wir wie Gott auf alle Menschen, Opfer wie Täter, schauen wollen und können.
Beginnen können wir damit auch im kleinen, in unserem nächsten Umfeld. Da mag es nicht die „großen Sünder“ geben, aber vielleicht braucht es auch hier und da Wege der Umkehr und des Neuanfanges.
Jedem Menschen, an den wir denken, dem Sie begegnen in den kommenden Tagen, könnten wir – zumindest innerlich – sagen: „Gott ist für dich da“. Gewiss werden Sie dabei die Erfahrung machen, dass uns diese Zusage mal leicht und mal auch schwer fällt.
Sie bleibt wahr, bleibt die Botschaft Jesu für jeden Menschen: Gott ist der „Ich bin für dich da“ und er ruft dich zu Heilung und Leben.
Fürbitten:
Lasst uns beten zu Gott, unserem Vater, der die Nöte der Menschen kennt und die Macht hat zu helfen:
Stärke unsere Gemeinden mit deinen Geist, der von neuem die Freude und Kraft des Glaubens belebt. Allmächtiger Gott und Vater.- Wir bitten dich, erhöre uns.
- Gib Selbstvertrauen und Mut den Menschen, die Angst haben vor einer Begegnung, einer Arbeit oder einer Auseinandersetzung.
- Schenke den Schülern, die in diesen Tagen aus den Schulen entlassen werden, Orientierung und Gewissheit für ihren weiteren Weg.
- Nimm die Opfer von Rassismus und Willkür in deinen ewigen Frieden auf. Eröffne Wege zu einem Miteinander auf Augenhöhe. Halte die Täter in deiner Liebe.
- Allen Verstorbenen schenke Leben aus deiner Fülle in deiner Nähe und Herrlichkeit.
Gott, vollende du, was wir nicht vermögen, und begleite unser Tun mit deinem Erbarmen heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
