Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 27.01.2021

Was kann ich schon tun? – Niemand ist nutzlos

Wahrscheinlich kennen Sie / kennt Ihr alle die Geschichte vom jüngsten Gericht, wie sie im Matthäusevangelium in Kap. 25,31 – 40 steht. Dort, so sagt Matthäus, wird der Menschensohn auf seinem Thron sitzen und zu den Menschen auf seiner Rechten sagen: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.“ (Mt 25, 34) Dann folgt die Begründung für sein Handeln, das mit dem Satz endet: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder [und Schwestern] getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25, 40)

Welche Reaktionen löst dies bei Ihnen / bei Euch aus? Mich tröstet diese Geschichte ungemein und macht mich sehr sehr dankbar, denn ich bin in meinem Leben unendlich reich beschenkt worden, mir haben ganz viele Menschen unendlich viel Gutes getan, das ich ihnen niemals vergelten kann. Ich werde immer in ihrer Schuld stehen. Aber ich habe einen Vater im Himmel, der ihnen in seiner unend-lichen Güte all das vergelten wird, was sie mir Gutes getan haben mit einem Lohn, der mein Vorstellungsvermögen weit übersteigt. Was ich aber tun kann und tue, ist folgendes: Ich kann und wir alle können für sie beten, die uns Gutes getan haben, die uns anvertraut sind. Das ist der größte Dienst, den wir leisten können. Hier ein
kleines Gebet dazu, das ich geschenkt bekommen habe:

Behüte, Herr, die ich Dir anbefehle,
die mir verbunden sind und mir verwandt.
Erhalte sie gesund an Leib und Seele
und führe sie an Deiner Hand,
sie alle, die mir ihr Vertrauen schenken
und die mir so viel Gutes schon getan.
In Liebe will ich dankbar an sie denken,
o Herr, nimm Dich in Güte ihrer an.
Um manchen Menschen mache ich mir Sorgen,
und möchte ihm helfen, doch ich kann es nicht.
Ich wünschte nur, er wär‘ bei Dir geborgen
und fände aus dem Dunkel in Dein Licht.
Du ließest mir so viele schon begegnen,
so lang ich lebe, seit ich denken kann.
Ich bitte Dich, Du wolltest alle segnen,
sei mir und ihnen immer zugetan.
(Lothar Zenetti)