Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 24.12.2020

Liebe Leserinnen und Leser!

Herzliche Weihnachtsgrüße vom Seelsorgeteam! In diesem Jahr ist alles anders als sonst: Das blöde Corona Virus hat alles durcheinandergebracht. Weihnachten ist sonst das Fest der Begegnungen, der Besuche, der Nähe zu anderen Menschen, zur Familie, zu Freunden und für mich auch zu den Menschen, für die ich da bin. In diesem Jahr Fehlanzeige! Im Advent liebe ich die wundervollen Konzerte, die mich immer wieder behutsam herausnehmen aus dem ganzen Gewimmel, mich verzaubern und hineinführen in das Geheimnis der Heiligen Nacht. In diesem Jahr Fehlanzeige! Natürlich kann ich mir wunderschöne Advents- und Weihnachtsmusik von der CD zu Hause anhören, aber das ist nicht dasselbe, denn es fehlt die Stimmung, die Begeisterung der Sängerinnen und Sänger, der Musikerinnen und Musiker. Die sind es ja, die mich vor allem verzaubern, nicht nur die Musik. Sorgen mache ich mir aber vor allem um die vielen Menschen, die so langsam aber sicher verzweifeln aus Einsamkeit und Angst, sowohl aus seelischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen! Was hilft ihnen und uns?

Wir scheinen irgendwie gefangen zu sein – weit weg von den Menschen, die wir lieben, die uns etwas bedeuten. Ich finde, in diese Situation passt wunderbar, die folgende Passage aus dem Buch Jesaja (Kap.49, 14 – 16a): „Zion sagt: Der Herr hat mich verlassen, Gott hat mich vergessen. Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht. Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände“

Gott hatte sein Volk also nicht allein gelassen! Sie konnten noch so weit weg sein, er war ihnen nahe. Er ist auch uns nahe – egal, was kommt. Wenn er es kann, dann können wir das auch, denn schließlich sind wir seine Töchter und Söhne! Und so war das für mich die beglückendste Erfahrung dieses Jahres: Unglaublich viele Menschen haben sich unglaubliche Mühe gemacht, anderen Menschen nahe zu sein, ohne ihnen (körperlich) zu nahe zu kommen, mit wundervollen Ideen und Aktionen! Da uns das gelungen ist, bin ich mir sicher, wird Gott auch wieder – durch uns – in die Herzen der Menschen und damit zur Welt kommen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen, auch im Namen von Pfr. Themann und dem ganzen Seelsorgeteam eine frohe und gesegnete Weihnacht!

Ihr Johannes Gospos.