Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 24.03.2021

Gott nimmt uns schützend in seine Arme

Ich weiß nicht, wie es Ihnen und Euch geht: Ich war schon als Kind kein großer Freund von Zahnarztbesuchen. Alle anderen Arztbesuche waren für mich nicht schlimm, daran war ich gewöhnt. Aber wenn ich allein das fiese Geräusch vom Bohrer beim Zahnarzt hörte, war’s vorbei mit aller Tapferkeit bei mir und ich hatte Panik. Natürlich kam das immer wieder einmal vor, dass ich aus genau diesem Grund zum Zahnarzt musste. Dann hat mich als Kind meine Mutter begleitet, die dann auch im Behandlungszimmer bei mir geblieben ist und meine Hand gehalten hat, was mir die Angst vor dem blöden Bohrer zwar nicht genommen und meine Abneigung vor dem Geräusch nicht gemildert hat, aber zumindest meine Panik soweit abmilderte, dass ich mich behandeln ließ.

An diese Situation fühle ich mich immer erinnert, wenn ich dieses Bild sehe: Es ist die „Immerwährende Hilfe“. Die Gottesmutter hält das Jesuskind im Arm, als ihm die Engel die Marterwerkzeuge (Kreuz, Stab mit Essigschwamm und Lanze, die in seine Seite sticht) zeigen. Ängstlich schmiegt sich der kleine Jesus an seine Mutter, die ihn schützend in den Arm nimmt und ihn tröstet. Wir alle wissen, dass auch die Mutterliebe Marias ihren Sohn nicht vor seinem Schicksal bewahren konnte und ihr selbst „ein Schwert durch die Seele gedrungen ist“ (Lk 2, 35), als sie ihren toten Sohn wieder in den Schoß gelegt bekam. Dennoch hat sie ihren Sohn so stärken können, dass er seinen Weg auf sich nehmen und zu Ende gehen konnte, wobei das Ende eben nicht der Tod war, sondern die Auferstehung.
Seitdem haben unzählige Menschen vor diesem Bild gebetet – und Kraft gefunden, ihren Weg zu gehen.