Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 23.09.2020

Alles hat seine Zeit…

Selbst wenn das Wetter im Moment noch richtig schön und warm ist, so hat doch unwiderruflich der Herbst begonnen. Nicht nur dass es morgens und abends schon recht kalt ist, wir merken es auch an der Färbung der Natur und auch am Geruch: Ich finde, jede Jahreszeit hat ihren eigenen Duft und auch ihren eigenen Klang.

Während ich das Frühjahr daran erkenne, dass alles frisch und neu duftet und die Vögel wieder anfangen zu singen, so erstrahlt der Sommer in satten Farben, die Insekten summen und brummen. Im Herbst dagegen genieße ich die absolute Buntheit der Natur und seinen ganz eigenen Geruch von herabfallendem Laub. Ich genieße es, durch das raschelnde Laub zu wandern, im sanften und warmen Licht die Natur zu beobachten, die Tiere zu sehen und zu hören.

Für einen Hobbyphotographen wie mich ist gerade der Herbst eine wundervolle Zeit. Aber auch der Winter hat seine Reize – besonders dann, wenn man im Urlaub durch die verschneite Welt wandern kann, die Reinheit und Klarheit des Schnees bewundern kann, die Nebel über der Landschaft, den eigenen Atem und den der Tiere sehen kann und die traumhafte Ruhe, die dann die Natur beherrscht. Auch gibt der Schnee so viel Helligkeit, dass man sogar im Dunkeln bei Mondschein noch wandern kann, weil der Schnee auch noch das letzte
bisschen Licht reflektiert.

Das einzige, was mich immer ein wenig traurig stimmt, ist das Licht, das im Herbst und Winter immer mehr abnimmt, die Tage, die immer kürzer werden. Deshalb ist Weihnachten, bzw. genau genommen der 21. Dezember, immer ein toller Tag, weil es von da an wieder heller wird, die Tage wieder länger.

So lehrt mich die Natur jedes Jahr neu, dass es nach jedem Dunkel immer wieder aufwärts geht und wieder hell wird, dass nach Kälte und Tod immer wieder das Leben kommt, dass alles seine eigenen Reize hat. Gott hat in alles seine Liebe und Gnade hineingelegt.