Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 19.01.2022

Besser als James Bond

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich schaue mir zur Unterhaltung immer wieder gern einmal einen James-Bond-Film an. Die Actionszenen mag ich an diesen Filmen eigentlich nicht besonders, sondern viel mehr, wenn das ganze Geheimdienstwesen so wunderschön persifliert, auf den Arm genommen wird. In einem dieser Filme – es ist „Goldeneye“ – fragt der böse Gegenspieler unseren Superhelden: „Na, James, retten wir mal wieder die Welt?“

Und wirklich: In jedem dieser Filme muss James Bond die Welt retten, was ihm natürlich trotz aller Widrigkeiten und Unmöglichkeiten gelingt. Während er das tut, erobert er wie nebenbei noch mindestens ein Dutzend Frauen pro Film, mäht seine Gegner reihenweise nieder und sprengt in der Regel noch eine Insel oder Ähnliches in die Luft. Zum Schluss hat er immer eine tolle Frau im Arm und selbstverständlich seinen Auftrag mit Bravour erfüllt.

Dann gibt es da aber noch einen anderen, keine erfundene Romangestalt, sondern einen, der wirklich gelebt hat und lebt: Sein Auftrag war und ist es ebenfalls, die Welt zu retten. Nur sein Drehbuch sieht ganz anders aus: Er ist kein Superheld, er stellt sich in die Reihe mit Sündern, obwohl er ohne Sünde ist. Er stellt sich auf unsere Seite. Er erobert nicht reihenweise schöne Frauen, sondern er schenkt uns sein Herz: Er heilt Kranke, weckt Tote auf, ermutigt die Schwachen und richtet die Verzagten auf. Er ist kein Strahlemax und strahlt dennoch aus. In seinem Drehbuch wird niemand reihenweise niedergeschossen. In seinem Drehbuch gibt es nur einen Toten – ihn selbst, der für uns den Tod besiegt. Auch er erfüllt seinen Auftrag mit Bravour, nur ohne Show. Auch wird er am Schluss keine schöne Frau im Arm halten, sondern die ganze Welt und damit jeden einzelnen von uns.

Alle Superhelden der Welt haben die Geschichte unsere Welt nicht wirklich besser gemacht – geschweige denn die Welt gerettet.

Nur ein einziger hat dies geschafft: Jesus Christus. Aber nicht als der große Zampano, sondern weil er uns gezeigt hat, dass Gott wirklich der Immanuel, der Gott mit uns, ist, egal was auch passieren mag. Er war und ist überall da, wo kein Superheld mehr hingeht: bei den Verzweifelten, bei den Kranken, bei den Sterbenden, bei den Toten, bei den Trauernden, aber auch bei den Glücklichen, den Strahlenden, den Lachenden. Ihrer Freude gibt er Tiefe und Dauer, das Leid dagegen trägt er mit und heilt es.

„Und Gott sagte: Es ist zu wenig, dass Du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache Dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.“