Geht voraus nach Galiläa – dort werdet Ihr mich sehen!

Im Osterevangelium nach Matthäus verkündet der Engel den Frauen: „Geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht Euch voraus nach Galiläa, dort werdet Ihr ihn sehen.“
(Mt 28, 7b)
Warum legt der Engel und kurz darauf auch Jesus selbst so viel Wert darauf, dass die Jünger nach Galiläa zurückkehren sollen? Er begegnet ihnen ja auch in Jerusalem. Was also sollen sie in Galiläa?
Vielleicht will er ja, dass sie endlich zur Ruhe kommen sollen – und das geht in Jerusalem beim besten Willen nicht! Überall Menschen, überall Lärm und Betrieb. Hinzu kommt noch die Angst vor Verfolgung. In Galiläa, in ihrer vertrauten Heimat, da können sie Ruhe finden, zu sich selbst kommen – und dem Herrn wirklich begegnen.

Mich erinnert das an meine Urlaube, die ich sehr gern in den Bergen verbringe. Wenn ich dann auf meinen Wanderungen eine schön gelegene einsame Bank finde, vielleicht bei einem Wegekreuz, da setze ich mich hin und genieße es, gewissermaßen über der Welt zu sein. Dann liegt mir die Welt zu Füßen und ich habe das Gefühl, dass Gott diese wunderbare Natur nur geschaffen hat, um mir eine Freude zu machen. Ich weiß natürlich, dass dies nicht so ist, und ich gönne diese Freude allen Menschen von ganzem Herzen. Aber ich fühle mich unglaublich reich beschenkt von Gott und bin ihm dort ganz nahe. Es gibt nichts Schöneres! Ruhe, Weite, Schönheit – und Gott.