Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

ermutigend – Impuls 07.07.2020

Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht. (Mt 11,30)

Immer wieder stolpere ich über diesen Satz Jesu, denn er ist paradox. Eine Last ist immer etwas Schweres und ein Joch sorgt auch nur dafür, dass eine Last besser verteilt zu tragen ist. Das Schwere der Last aber bleibt.

Leichter und deutlich besser tragbar wird eine Last, wo Mitleid mit ins Spiel kommt.
Bei so mancher biblischen Geschichte Jesu finden wir die unauffällige Anmerkung, dass Jesus Mitleid mit seinem Gegenüber hat und daraufhin etwas tut. Mitleid ist da nicht allein das Gefühl, das wir kennen. Es geht um mehr.
Mitleid haben heißt: für den anderen mit allem, was man selber ist und hat, einstehen und aufkommen. Am liebsten dem Gegenüber alle Last abnehmen wollen.

Im Grunde ist es nicht so sehr fern von unserer Erfahrungswelt, auch wenn wir keine Landwirte sind. Denn Eltern kennen das sehr wohl für ihre Kinder: Da leiden sie in und an so mancher Situation mit. Sie tragen ihre Kinder mit, tragen Lasten mit, die dann oft gar nicht so deutlich als Last und Belastung wahrgenommen werden. Und in echten Freundschaften ist es auch so erfahrbar.

Wo ich von Herzen Mitleid habe und dann mittrage, wird eine Last deutlich leichter.