Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

Bischof Felix Genn: „Ein großartiges Zeichen der Nächstenliebe“

„Ich bin zutiefst bewegt, dass sich im Bistum Münster zahllose Menschen um die Flüchtlinge kümmern, die in unsere Diözese kommen. Die vielen Ehrenamtlichen und auch die Hauptamtlichen, die sich in den Kirchengemeinden, bei Caritas oder Maltesern, in kirchlichen Einrichtungen und Verbänden für die Flüchtlinge einsetzen, geben mit ihrem Engagement ein großartiges Zeugnis der christlichen Nächstenliebe.“

Das hat der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, am 19. September betont. Aus Anlass des Caritassonntags, der an diesem Sonntag gefeiert wird und das Motto „Stadt – Land – Zukunft“ der Jahreskampagne des deutschen Caritasverbandes aufgreift, ging der Bischof auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik ein.

Bischof Genn wies darauf hin, dass der Kirchensteuerrat des Bistums am 19. September der Einrichtung von zehn Vollzeitstellen für zwei Jahre zugestimmt habe. Diese Stellen sollen – geographisch auf die Diözese verteilt – bei örtlichen Caritasverbänden angesiedelt werden. Ziel sei es, die Flüchtlingsarbeit vor Ort zu koordinieren und Ehrenamtliche zu unterstützen. Bischof Genn: „Denn uns erreichen immer wieder Rückmeldungen von Helferinnen und Helfern, die überfordert sind und uns genau um eine solche koordinierende Unterstützung bitten.“

Bischof Genn betonte auch im Blick auf das Motto der Caritas-Jahreskampagne: „Unser Land wird nur mit den Flüchtlingen eine Zukunft haben – nicht gegen sie. Die Flüchtlinge, die meist Unvorstellbares erlitten haben, sind keine Gefahr oder Bedrohung, gegen die wir uns abschotten müssen, sondern sie sind ein Segen für uns und unsere Gesellschaft. Wer glaubt, die Flüchtlingsproblematik mit Stacheldraht, Mauern oder Tränengas bekämpfen zu können, befindet sich nicht nur auf dem Holzweg, sondern verleugnet die christliche Identität Europas.“ Diese zeige sich dagegen auf sehr beeindruckende Weise in dem vielfältigen, vor allem ehrenamtlichen Engagement: „Ich danke allen diesen Menschen wirklich aus tiefstem Herzen. Viele begrüßen die Flüchtlinge mit einem freundlichen Gesicht, so dass sie, wenn sie bei uns ankommen, spüren: Ihr seid willkommen; viele sind in den Unterkünften einfach präsent und helfen bei ganz konkreten Problemen; viele geben Sprachkurse, begleiten bei Behörden- oder Arztgängen, unterstützen beim Ausfüllen von Formularen, organisieren die Freizeit oder vertreten die Interessen von Flüchtlingen gegenüber Politik und Verwaltung.“ Bischof Genn rief die Menschen im Bistum weiter dazu auf, nicht müde zu werden in ihrem Engagement: „Bald wird der Winter kommen, er wird neue Belastungen mit sich bringen. Ich bin mir aber sicher: Gemeinsam werden wir das schaffen und auch nachhaltig dafür sorgen, dass die Flüchtlinge, die nicht in ihre Heimat zurück können, bei uns ein neues Zuhause finden.“

Am Caritas-Sonntag ist die Kollekte in den Gottesdiensten für die Arbeit der Caritas in den Pfarreien und auf Bistumsebene bestimmt. Die Flüchtlingsarbeit stellt aktuell einen zentralen Schwerpunkt dieses Engagements der Caritas dar. Das Bistum Münster hatte bereits im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Euro in einem Sonderfonds für Flüchtlingsarbeit zur Verfügung gestellt.

 

Münster (pbm).