Herbes aus der Provence – eine dubiose Bildergeschichte
Nach monatel
anger Planung, Vorbereitung und Probe war es endlich wieder soweit:
Am Wochenende 28. und 29. Oktober lud die Leiterrunde zum achten Mal zum Krimi Dinner ein. Durch die Unterstützung von ehemaligen Leitern und Gruppenkindern, die mit exquisitem Essen und freundlichem Service den Schauspielern unter die Arme griff, konnte den 120 Gästen ein Abend bereitet werden, der ihnen wohl noch lange im Gedächtnis bleibt.
Nach einem kurzen Sektempfang bekamen die Gäste ihre Zimmerschlüssel für das Chateau de Stephane Bourbon. Der Saal im Jugendheim ist mit Weinflaschen und Kerzen dekoriert, Weinkorken und gedämpftes Licht sorgen für ein gemütliches, französisches Ambiente, wie man es sich in einem Chateau vorstellt. Das Bühnenbild zeigt einen Eingangsbereich, davor eine Rezeption. In der Ecke neben der Bühne befindet sich die Küche, geschmückt durch Töpfe und Kräuter, Geschirr und Zutaten, Obst, Gemüse und eigene Kochbücher und Rezepte des Michelin-Kochs Caesare. In der anderen Ecke bietet der Weinkeller einen Schauplatz, verziert mit Weinregalen und Kerzen in Weinflaschen, abgerundet wird die behagliche Atmosphäre durch Holzregale an den Wänden. Bilder hängen überall im Saal, wo nun auch die Gäste durch die offenherzige Grace, die Comtesse de Blanchefort-Bourbon, typisch auf französisch willkommen geheißen werden, bis dieser auffällt, dass alle Besucher Deutsche sind.
Nach dieser Begrüßung beginnt das Stück und Louise, die Tochter der Comtesse, berichtet ihrer Mutter über die Gäste – es fallen auch Namen aus dem Publikum – und dessen Extrawünsche. Gerade zurückgekehrt vom Einkauf auf dem Markt betritt nun Etienne Étoile, ein untergehender Schlagerstar, mit seiner Tochter Estelle die Szene und begrüßt Grace liebevoll mit Küssen auf die Wange, Komplimenten und einer Kette.
Nachdem das Essen von Louise und ihrem Zwillingsbruder Louis serviert wurde, stirbt Etienne jedoch durch ersticken, Ursache ist Gift in den Muscheln, die Estelle auf dem Markt ergattert und Caesare zur Zubereitung mitgebracht hatte, was die Obduktion später darlegt. Caesare, der – zur Belustigung des Publikums – dauerhaft mit einem französischen Akzent spricht, beginnt nun mit Hilfe von Louise, Louis und Estelle den Fall aufzuklären, da er keine Kritik an seiner Michelin-Küche duldet.
Als Angel Baptista Martinez, ein argentinischer Pferdezüchter und Macho, der ebenfalls in Grace verliebt ist, später betrunken bei einer Weinprobe, aus Eifersucht, dass ihm Etienne selbst im Tode noch vorgezogen werde, preisgibt, dass dieser ein internationaler Kunstfälscher war, werden dem Detektivteam alle Zusammenhänge klar.
Am Ende des Stücks wird durch das Zusammentragen der Informationen der Detektive und der adeligen Journalistin Elisabeth Wintersworth, die auf dem Chateau nicht gern gesehen ist, aber der viele Quellen bei der Ermittlung zur Verfügung stehen, klar, wie Etienne Étoile gestorben ist: Er wurde ein Konkurrent der Kunstfälschermafia und somit verkauften sie seiner nichtsahnenden Tochter vergiftete Muscheln, durch dessen Verzehr er ermordet wurde.
Zwischen den Szenen blieb genug Zeit zum Verzehr der köstlichen Speisen und dem Gespräch mit den anderen Gästen am Tisch. Währenddessen sorgten Gruppenkinder und Gruppenleiter für die Verpflegung mit gekühlten Getränken, wie beispielsweise Bier und Wein, aber auch Warmgetränke wie Kaffee wurden angeboten.
Für die Unterstützung von Außenstehenden, aber auch für die Anwesenheit und Spenden der Gäste, bedanken wir uns recht herzlich.
Wir sind außerdem sehr zufrieden mit dem Gesamterlös, der das kommende Osterlager der KJB unterstützen wird, um den Teilnahmebeitrag der Kinder zu senken, sodass möglichst viele Kinder am nächsten Osterlager teilnehmen können.
Das Krimi Dinner ist ein Projekt, welches sich mit seinen Vorbereitungen über das ganze Jahr streckt. Als erstes beginnen die Autoren, auf Grundlage von Eindrücken aus Filmen und Büchern, aber doch hauptsächlich aus eigener Kreativität, das Skript zu schreiben. Wenn das Drehbuch – meist zum Anfang der Sommerferien – steht, finden sich die Schauspieler mit einer Sprechprobe des Stücks in ihre Rollen und die Handlung ein. Nach den Ferien wird zweimal wöchentlich mehrere Stunden lang geprobt, in den Ferien selbst aber werden noch die verschiedenen Bühnenbilder bzw. dessen Elemente angefertigt.
Dieser Aspekt zeichnet unser Krimi Dinner besonders aus, da alles selbst gemacht ist:
Wir verfassen das Stück, erstellen die Bühnenbilder, servieren selbstgekochte Gerichte und finden immer wieder Helfer für Service, Küche, Organisation und Schauspiel die uns tatkräftig bei alldem unterstützen.
All denen gilt unser Dank, da diese Aktion ohne sie nicht möglich wäre.
Philipp Wiesmann
