Pfarrgemeinde St. Ludger Selm

„Ein Haus aus lebendigen Steinen“ – Kirche lebt vor Ort

Eine Kirche für die Menschen in Selm-Beifang

Mit dem 24. September 2016 endete nach gut 92 Jahren die Nutzung des 1924 gebauten Gebäudes für die Gottesdienste der Menschen in Selm-Beifang. In den 20er Jahren lebten nach dem Ausbau des Bergwerkes gute 5000 Katholiken dort, die eine eigene Kirche erbauen wollten – die Gesamtzahl der Einwohner Selms lag zu dieser Zeit bei gut 10.000 Menschen. Motor der Kirchentwicklung war in diesen Jahren vor allem die Arbeiterschaft, die sich seit 1923 in einem eigenen „Arbeiterverein St. Josef“ organisiert hatte. Wöchentlich trafen sich die Männer mit ihrem Kaplan – lebten ihre Religion und prägten auch das Alltagsleben der wachsenden Gemeinde bis in die 30er Jahre hinein. In den Jahren bis zum Ende des Nazi-Terrors war Selm auch Schauplatz harter, teils gewalttätiger politischer Auseinandersetzungen – paralllel zu den katholischen Arbeitergruppen gab es auch starke kommunistische und sozialdemokratische Gruppen in Selm-Beifang, die mit der nationalsozialistischen Bewegung naturgemäß deutlich aneinander gerieten. Handfeste Gestalten lebten vor Ort – das beschreiben die Erinnerungen und Chroniken zu diesen Anfangsjahren bis in die Zeit des Krieges hinein.

Bilder aus 92 Jahren – Ein Video der Ruhrnachrichten Selm

In 2016: Abschied von der Nutzung als Kirche für die Gemeindeliturgie

tauftropfen-und-auferstehungskreuz

Eine Szene aus dem Gottesdienst zur Profanierung am 24. Septmeber 2016. Der Tauftropfen und das Auferstehungskreuz sind bereit für den Wechsel in die provisorische Wertagskapelle im ehemaligen Raum der KÖB St. Jsoef, die wiederum in die ehemals als Pfarrhaus genutzen Räume umgezogen ist. Am Tag der Profanierung berichten die Ruhrnachrichten auf einer Panoramaseite:

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In 2015: Ein Modell der Kirche in Holz als Vorschlag für eine Skulptur im Kreisverkehr

In vielen Arbeitsstunden entstand im Keller von Gerd Bernsmeister im Jahr 2015 ein Holzmodell der Kirche St. Josef, über das die Ruhrnachrichten einen längeren Bericht geschrieben haben – auch ein Zeichen für die Bewahrung des Kirchturms als historischer Landmarke für das ganz profane Selm – und als Landmarke dafür, dass weiterhin am Kirchoprt St. Josef der Glaube gelebt werden kann.

Seit 2014: Planungsideen zur weiteren Entwicklung am Kirchort St. Josef

In einer Beitragsserie finden sich auch die Spuren der weiteren Entwicklungsideen für den Kirchort St. Josef, die seit 2014 zunehmend konkretere Gestalt gewinnen. Der erste Beitrag stand unter der Überschrift:“Planungswerkstatt Ergebnisse„.

Seit 2010: Der Kirchort bleibt erhalten, die Kirche allerdings wird abgerissen

Nach langen, intensiven und harten Verhandlungen zwischen der Kirchengemeinde St.Ludger und dem Bistum Münster steht seit dem November 2010 fest, dass die Gemeinde zwar die Kriche und die bisherigen Gebäude für die Gemeindearbeit aufgeben wird, nicht aber den Kirchturm – und es wird auch einen Neubau für das Gemeindeleben als jugendpastorales Zentrum geben. Für die Gottesdienste der Gemeinde wird die neu zu bauende Kapelle im Altenwohnhaus St. Josef mit zu nutzen sein. Zunächst war ein Komplettabriss aller Gebäude samt Turm und als Ersatz ein Gemeindezentrum mit integriertem Kapellenraum angedacht – dies konnte aber in den Gesprächen deutlich anders entwickelt werden, gerade die Frage des Turms war heftig umstritten und wurde durch die Gemeinde vor Ort sehr resolut eingefordert.